Wegen der Gefahr der Dengue-Übertragung durch Mücken hat die japanische Hauptstadt Tokio einen der größten Parks der Millionen-Metropole weitgehend abgesperrt. Es ist das erste Mal seit Öffnung 1967, dass der auch bei ausländischen Touristen beliebte Yoyogi-Park geschlossen wurde, wie örtliche Medien am Donnerstag berichteten.
Beim ersten Ausbruch von Dengue-Fieber in Japan seit 70 Jahren hatten sich etliche Menschen in dem Park infiziert. Die Zahl der Fälle stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen auf 56, verteilt auf zwölf Provinzen. Es wird vermutet, dass sich sämtliche Opfer in dem Park oder dessen Umgebung infizierten. Die Behörden hatten an zehn Stellen der Anlage Mückenfallen aufgestellt. In vier Fallen wurden Mücken mit dem Erreger gefunden.
Dengue-Viren werden von bestimmten Mückenarten übertragen, die vor allem mit dem Containerhandel, aber auch von Touristen weltweit verbreitet werden. Das klinische Spektrum von Dengue reicht von milden Formen, die fast symptomfrei verlaufen, über grippeartige Beschwerden mit Muskel- und Gelenkschmerzen bis zu hohem Fieber. In seltenen Fällen treten Schock oder Blutungen auf, die tödlich enden können.
Abgesperrt wurde der 446.00 Quadratmeter große nördliche Teil des Parks, wo auch die Mücken gefunden wurden, wie die Nachrichtenagentur Jiji Press berichtete. Der 94.000 Quadratmeter große Südteil sei nicht betroffen. Wann der Park wieder öffnet, ist noch unklar. Von Freitag an sollte zunächst die Mückenpopulation im Park beseitigt werden.
Jedes Jahr infizieren sich etwa 200 Japaner bei Reisen im Ausland mit Dengue-Viren. Die Erreger kommen vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Es ist das erste Mal seit 1945, dass es in Japan selbst zu Infektionen kam.
dpa