Bei einem Taliban-Angriff auf den Geheimdienst NDS in der südostafghanischen Stadt Ghasni sind mindestens 26 Menschen getötet und rund 150 weitere verletzt worden. Bei den Toten handele es sich um alle 19 Taliban-Angreifer, vier Zivilisten und drei Angehörige der Sicherheitskräfte, sagte der Sprecher der Regierung der Provinz Ghasni, Schafik Nang Safi. Zu dem Angriff des Selbstmordkommandos kam es wenige Stunden vor Beginn des Nato-Gipfels in Wales, der sich am Donnerstag mit Afghanistan befasste.
Zunächst habe sich am Donnerstagmorgen einer der Extremisten am Hintereingang des NDS-Gebäudes in einem Fahrzeug in die Luft gesprengt, sagte Ghasnis Vize-Gouverneur Mohammad Ali Ahmadi. Safi sagte, die vielen Verletzten seien auf die außergewöhnlich schwere Detonation zurückzuführen. Anschließend hätten die Taliban-Kämpfer sich ein dreistündiges Feuergefecht mit Sicherheitskräften geliefert. Einer der Extremisten habe sich im NDS-Gebäude in die Luft gesprengt.
Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Sie teilten mit, eine "große Anzahl von Mudschaheddin" habe das NDS-Gebäude angegriffen. Die Aufständischen hatten am Mittwoch gefordert, die Nato müsse die ausländische "Besatzung" Afghanistans beenden. Die Nato-geführte Schutztruppe Isaf teilte mit, bei einem Angriff "feindlicher Kräfte" sei am Donnerstag in Ostafghanistan einer ihrer Soldaten getötet worden. Die Isaf machte wie üblich keine Angaben zur Nationalität.
dpa/jp