Ein Pariser Gericht muss entscheiden, ob der ehemalige Premierminister Dominique de Villepin an einer Verleumdungskampagne gegen den heutigen Staatschef Nicolas Sarkozy beteiligt war. Die Staatsanwaltschaft fordert für den Erzrivalen des Präsidenten wegen passiver Beihilfe 18 Monate Haft auf Bewährung und eine Geldstrafe. Das wäre das Ende der Ambitionen de Villepins, Sarkozy 2012 bei der Wahl zum Staatspräsidenten herauszufordern.
Als Haupttäter in der sogenannten Clearstream-Affäre sieht die Staatsanwaltschaft den ehemaligen Vizechef des Airbus-Konzerns EADS, Jean-Louis Gergorin. Für ihn forderte sie drei Jahre Haft. Sarkozy und anderen Prominenten war 2004 mit Hilfe gefälschter Kontolisten der Luxemburger Bankenabrechnungsstelle Clearstream der Besitz von Schwarzgeldkonten unterstellt worden.
dpa/est