Bei einem Gefangenenaufstand im Süden Brasiliens sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. Zwei Häftlinge seien geköpft und zwei andere vom Dach der Haftanstalt von Cascavel im Bundesstaat Paraná gestoßen worden, berichtete das Nachrichtenportal G1 am Montag. Etwa 800 der über 1000 Insassen hätten am Sonntagmorgen die Kontrolle über das Gefängnis übernommen und mindestens zwei Geiseln genommen. Sie forderten bessere Haftbedingungen.
Vertreter des Justizministeriums von Paraná setzten am Montagmorgen (Ortszeit) Verhandlungen mit den Häftlingen fort. Während der Nacht zum Montag wurden in Cascavel ein Bus und ein Auto in Brand gesetzt. Es sei unklar, ob diese Brandanschläge in Verbindung mit der Meuterei stünden, berichtete G1 unter Berufung auf Polizeiangaben.
Hinter der Meuterei steckt offenbar die kriminelle Organisation Primeiro Comando da Capital (PCC), wie die Zeitung "Folha de São Paulo" berichtete. Das Verbrechersyndikat aus São Paulo gilt als eine der mächtigsten Gangs des Landes und hat schon mehrfach blutige Gefängnisrevolten angezettelt. -
dpa/okr - Bild: cgn/afp