Mit militärischen Ehren hat Malaysia die sterblichen Überreste der ersten identifizierten Opfer des in der Ukraine abgestürzten malaysischen Passagierflugzeugs empfangen. Das ganze Land hielt für eine Schweigeminute inne, als die 20 Särge am Freitag aus einer Sondermaschine geladen und in weiße Leichenwagen getragen wurden. Der Verkehr stoppte und Radio und Fernsehen unterbrachen ihr Programm für eine Minute. Überall wehten die Flaggen auf halbmast.
Die Särge waren in malaysische Fahnen gehüllt. Die Hinterbliebenen fuhren vom Flughafen aus zu privaten Beerdigungen. Neben den Angehörigen war Regierungschef Najib Razak mit mehreren Ministern vor Ort. «Wir trauern um unsere Landsleute. Heute beginnen wir, sie nach Hause zu bringen», sagte Najib.
Flug MH17 der Malaysia Airlines war am 17. Juli über der Ostukraine abgestürzt, wahrscheinlich nach Raketenbeschuss. Die ukrainische Regierung und die Rebellen machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Das Flugzeug war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Fast 200 der 298 Insassen waren Niederländer.
An Bord waren 43 Malaysier. 30 wurden inzwischen in den Niederlanden identifiziert. Am Freitag kamen die sterblichen Überreste von elf Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern in Kuala Lumpur an. Das nächste Flugzeug mit sterblichen Überresten sollte am Sonntag eintreffen.
Malaysia Airlines hatte erst gut vier Monate vorher eine Flugzeugkatastrophe erlebt. Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden. Die Maschine wicht aus bislang ungeklärten Gründen vom Kurs ab, flog Richtung Süden und stürzte Stunden später im Indischen Ozean ab. Vom Wrack fehlt bis heute jede Spur.
dpa/jp - Bild: Manan Vatsyayana (afp)