Damit habe sich ein Trend umgekehrt, bei dem es nach der Unabhängigkeit des Landes 2011 weniger Minderjährige unter Waffen gegeben habe, teilte Human Rights Watch am Mittwoch mit. Seit dem Aufflammen des Konfliktes zwischen der Regierung und den Rebellen unter Führung des früheren stellvertretenden Präsidenten Riek Machar im Dezember hätten beide Seiten auch Kinder rekrutiert. Der Südsudan, das jüngste Land Afrikas, hatte sich vor drei Jahren vom Sudan abgespalten.
Die Menschenrechtsorganisation berief sich auf Zeugenaussagen, wonach erst kürzlich Dutzende Jungen in Armee-Uniformen an Kämpfen in den Städten Bentiu und Rubkona im Norden teilgenommen hätten. Die Kinder seien mit Sturmgewehren bewaffnet gewesen und hätten auf Positionen der Rebellen gefeuert, teilte HRW mit. Einige Kindersoldaten seien gerade mal zwölf Jahre alt gewesen. Die Regierung habe die Aufnahme von unter 18-Jährigen in die Streitkräfte gegenüber HRW eingeräumt, aber darauf verwiesen, die Kinder hätten Schutz und Arbeit gesucht. Der Einsatz von Kindersoldaten ist sowohl nach internationalem als auch nach südsudanesischem Gesetz illegal.
dpa/cd