Nach dem russischen Importverbot für europäische Lebensmittel hilft Brüssel betroffenen Bauern. Erzeuger von knapp 20 leicht verderblichen Obst- und Gemüsesorten können EU-Hilfe beantragen. Das gab die Brüsseler EU-Kommission am Montag bekannt.
Die Behörde hatte die Stützungsmaßnahmen vergangene Woche angekündigt. Geplant sind Aufkäufe und Entschädigungen für vorzeitige Ernte oder Ernteverzicht. Landwirte können ab diesem Montag auch rückwirkend Unterstützung beantragen.
Die Vorkehrungen gelten bis Ende November. Die EU-Kommission geht von Kosten in Höhe von 125 Millionen Euro aus.
Die Hilfe gilt für Erzeuger von Tomaten, Möhren, Weißkohl, Paprika, Blumenkohl, Gewürz- und Salatgurken, Pilze, Äpfel, Birnen, Trauben zum Verzehr, Kiwis und rote Früchte - letzteres ist ein Sammelbegriff für sieben Beerensorten.
Bei welchen Sorten Brüssel genau in den Markt eingreifen werde, will die EU-Kommission über das Wochenende prüfen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos sagte, er werde dies Anfang nächster Woche mitteilen.
Die Auswirkungen des russischen Verbots spüren nach EU-Angaben vor allem jene Produzenten, deren Erntesaison bereits begonnen hat.
Die EU-Kommission hatte bereits in den vergangenen Tagen Aufkäufe von Pfirsichen und Nektarinen angekündigt. Die schlechte Marktlage hatte sie aber hier mit dem ungünstigen Wetter begründet und nur teilweise mit den russischen Einschränkungen.
Flanderns Birnen bleiben möglicherweise an den Bäumen
Wegen des russischen Importverbots werden die belgischen Birnen aus Flandern womöglich nicht geerntet. Das haben Bauern und Händler am Montagvormittag anlässlich eines Besuchs von Flanders Ministerpräsident Geert Bourgeois (N-VA) bei "Veiling Haspengouw" angekündigt.
"Etwa 50 Prozent der flämischen Birnen sind für den Export nach Russland bestimmt. Da die Ernte bereits begonnen hat, ist die Lage dringend", erklärte Bourgeois im Anschluss an das Treffen. Vertreter der Branche würden Dienstag mit allen betroffenen Seiten über Maßnahmen beraten.
Neben dem Antrag auf europäische Hilfsgelder wird auch erwogen, neue Exportgebiete zu finden und im eigenen Land die Werbetrommel für belgische Birnen zu rühren.
dpa/sd/vrt/jp - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)
Es gilt das Sprichwort,: "Wer im Galshaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen" Eventuell sollte man es den Politikern der EU mal wieder erklären, da sie in der Bildung extremen Nachholebedarf zu haben scheinen