Der Weg für den umstrittenen russischen Hilfskonvoi in die Ostukraine ist frei. Die Regierung in Kiew erklärte sich nach tagelangen Verhandlungen bereit, die 280 Lastwagen ins Land zu lassen. Die ersten 16 Transporter sollen bereits auf dem Weg zur ukrainischen Grenze sein.
Die ukrainische Sozialministerin Ljudmila Denissowa habe dem Internationalen Roten Kreuz bestätigt, dass die Lastwagen insgesamt fast 2 000 Tonnen Lebensmittel, Schlafsäcke und Generatoren transportieren, teilte die pro-westliche Regierung in Kiew mit.
Weiter unklar war am Sonntag aber, wann die etwa 280 Lastwagen den Grenzübergang Donezk/Iswarino überqueren können. Das Rote Kreuz warte auf Sicherheitsgarantien für den Transport der Hilfsgüter durch das umkämpfte ukrainische Territorium, hieß es.
Die weiß lackierten Lastwagen waren am 12. August in Moskau losgefahren. Ziel der Lieferung ist die Stadt Lugansk. Etwa 200.000 Einwohner sind dort seit zwei Wochen ohne Versorgung.
Aus der Separatistenhochburg werden indes neue Kämpfe gemeldet. Separatisten schossen am Morgen ein ukrainisches Armeeflugzeug ab. Außerdem wurden nach Angaben des ukrainischen Militärs erneut Waffen aus Russland über die Grenze gebracht, darunter mehrere Raketenwerfer. Ukrainische Soldaten hätten eine von den Separatisten gehaltene Polizeistation zurückerobert.
Der ukrainische Außenminister Klimkin bat derweil die Nato und die Europäische Union um militärische Unterstützung. Er sagte, die Gefahr einer russischen Invasion sei allgegenwärtig. Heute Abend empfängt der deutsche Außenminister Steinmeier in Berlin seine Kollegen aus Russland, der Ukraine und Frankreich, um über einen Ausweg in dem Konflikt zu beraten.
dpa/jp - Bild: Dmitry Serebryakov (afp)