Bei neuen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Anhängern der Muslimbruderschaft sind am Donnestag in Kairo mindestens zwei Menschen getötet worden. Darunter seien ein Demonstrant und ein Polizist, sagten ägyptische Sicherheitsbeamte. Die Muslimbruderschaft hatte am Jahrestag der gewaltsamen Auflösung ihrer Protestlager zu Demonstrationen aufgerufen.
Unbekannte erschossen den Polizisten von einem Motorrad aus. Nach Angaben der Muslimbrüder wurde ein Demonstrant mit gezielten Schüssen getötet. Die Polizei habe zudem Ansammlungen mit Tränengas aufgelöst. Mindestens 19 Demonstranten wurden an verschiedenen Orten in Kairo verhaftet. Die Sicherheitskräfte in Kairo waren in erhöhter Alarmbereitschaft.
Vor einem Jahr waren mehrere Protestlager der Bruderschaft gewaltsam aufgelöst worden. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch töteten Polizisten dabei mindestens 817 Demonstranten. Die Protestierenden waren Anhänger des Präsidenten Mohamed Mursi. Mursi wurde vom jetzigen Amtsinhaber und damaligen Armeechef Abdel Fattah al-Sisi abgesetzt. Seitdem verfolgt Ägypten die Muslimbrüder als erklärte Terroristen.
dpa/est