Wegen der blutigen Kämpfe in der Ostukraine hat die Regierung in Kiew den Einwohnern der umkämpften Regionen zur Flucht geraten. Die Zivilisten von Donezk und Lugansk sollten die Städte verlassen, sagte ein Sprecher des Sicherheitsrates. Die Anti-Terror-Operation der Armee werde fortgesetzt, in jeder Stadt gebe es Fluchtkorridore. Die Armee müsse schnell handeln, damit die prorussischen Separatisten sich nicht neu formieren und mit Nachschub ausrüsten könnten.
Nach Darstellung der Aufständischen wurde auch am Montag in mehreren Orten gekämpft, unter anderem in der Großstadt Donezk. Die russische Führung teilte mit, sie spreche mit der Ukraine weiter über Hilfslieferungen in das Krisengebiet.
Russland hat vorgeschlagen, Medikamente in die Ostukraine zu liefern. Die ukrainische Regierung befürchtet, dass unter diesem Vorwand auch Kämpfer und Waffen über die Grenze geschafft werden könnten. Die Ukraine will in dem Konflikt Russland keinen Propaganda-Vorteil verschaffen.
Bei Gefechten prorussischer Separatisten mit der ukrainischen Armee ist ein Geschoss in ein Straflager in der Großstadt Donezk eingeschlagen. In der anschließenden Panik seien mehr als 100 Häftlinge geflohen, teilte die Stadtverwaltung mit. Etwa 30 von ihnen seien wenig später zurückgekehrt, sagte ein Sprecher der Strafvollzugsbehörde. Ein Häftling kam den Angaben zufolge ums Leben, 18 Straftäter wurden verletzt. Die Separatistenhochburg Donezk steht seit Tagen unter Beschuss der Armee. Die Aufständischen erwidern das Feuer aus schweren Waffen.
dpa/sd/sh