Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan hat die Präsidentenwahl nach ersten Teilergebnissen bereits im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewonnen. Demnach kommt der Vorsitzende der islamisch-konservativen AKP auf über 55 Prozent, wie der Sender CNN Türk am Sonntag nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen meldete.
Der Gemeinschaftskandidat der beiden größten Oppositionsparteien CHP und MHP, Ekmeleddin Ihsanoglu, liegt demnach bei gut 36 Prozent. Der Kandidat der pro-kurdischen HDP, Selahattin Demirtas, erzielte bei diesem Stand der Auszählung knapp 9 Prozent.
Es war das erste Mal, dass die Türken ihr Staatsoberhaupt direkt wählen konnten. Kritiker befürchten, dass Erdogan als Präsident seine Macht weiter ausbauen und die Islamisierung der Türkei vorantreiben könnte. Mit seinem Wahlsieg dürften die Weichen für die Einführung eines Präsidialsystems gestellt und das Amt mit noch mehr Macht ausgestattet werden.
Erdogan hat als eines seiner zentralen Ziele eine neue Verfassung angekündigt. Er hat zudem deutlich gemacht, dass er als Präsident die Kompetenzen der derzeitigen Verfassung voll ausnutzen möchte.
dpa/okr - Bild: Bulent Kilic/AFP