Auch der spanische Ebola-Patient Miguel Pajares in Madrid soll mit dem experimentellen Medikament "ZMapp" behandelt werden. Wie das Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte, wurde das Mittel in das Krankenhaus gebracht, in dem der 75-jährige Geistliche in einer Quarantäne-Station behandelt wird.
Die Ärzte hatten zuvor den Antrag gestellt, eine Ausnahmegenehmigung für die Einfuhr des Medikaments zu erteilen, das zuvor an Affen, aber noch nicht in den üblichen klinischen Testreihen erprobt worden war. Die zuständige Behörde erteilte die Erlaubnis. Daraufhin wurde das Mittel aus Genf nach Madrid geliefert.
Zwei aus den USA stammende Ebola-Patienten, der Arzt Kent Brantly und dessen Kollegin, waren mit "ZMapp" behandelt worden. Ihnen geht es zwar besser, jedoch ist unklar, ob dies nicht auch ohne das Mittel erreicht worden wäre und welche längerfristigen Nebenwirkungen das Medikament möglicherweise hat.
Angehörige von Pajares, der sich in Liberia mit dem Ebola-Virus infiziert hatte, teilten am Wochenende mit, der Zustand des 75-Jährigen sei stabil. Der Geistliche habe kein Fieber und leide nicht an Blutungen, sagte sein Bruder Emilio Pajares der staatlichen Nachrichtenagentur Efe.
Entwarnung in Hamburg
Ein Ebola-Verdachtsfall in Hamburg hat sich unterdessen nicht bestätigt. Nach stundenlangen Untersuchungen des 28-Jährigen aus Sierra Leone konnte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf am Sonntagmorgen Entwarnung geben. "Im Zuge der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Patient nicht, wie ursprünglich angenommen, an Ebola erkrankt ist, sondern lediglich an einer gewöhnlichen Virusinfektion", sagte die Sprecherin des Klinikums.
dpa/rkr/km