Bei einem Protest von Gefolgsleuten der Muslimbrüder ist in Kairo am Freitagabend ein Demonstrant getötet worden. 40 weitere seien verhaftet worden, teilte das ägyptische Innenministerium am Samstag mit. Die Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi hätten während ihrer Demonstration Brandflaschen geworfen und dabei einen Polizisten verletzt.
Anhänger der Muslimbruderschaft gehen in Ägypten nahezu täglich gegen den «Militärputsch» auf die Straße. Sie demonstrieren für eine Wiedereinsetzung Mursis. Der Islamist war im Juli 2013 vom damaligen Armeechef und jetzigen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi abgesetzt worden. In der Folge wurden die Muslimbrüder zu Terroristen erklärt. Nahezu die vollständige Führungsriege der Muslimbrüder und Tausende andere Islamisten wurden verhaftet.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sind bisher mehr als 1300 Demonstranten getötet und über 3500 verhaftet worden. Am Donnerstag jährt sich die bisher gewaltsamste Niederschlagung von Protesten gegen Mursis Entmachtung. Damals wurden landesweit mehrere Hundert seiner Anhänger getötet.
dpa