Ein Vertreter der internationalen Organisation World Vision sagte, neben der Verzweiflung nehme jetzt auch der Unmut der Überlebenden zu. Wenn nicht in den nächsten Stunden mehr Wasser, Nahrung und Ärzte bereitgestellt würden, könne es Ausschreitungen geben. Am Flughafen der Hauptstadt Port-au-Prince sind mittlerweile rund 60 Maschinen aus aller Welt mit Lebensmitteln und Medikamenten eingetroffen, was die Helfer vor Ort vor logistische Probleme stellt. Zeitweise war der Luftraum über der Stadt überfüllt.
Die Verteilung der Lebensmittel kommt wegen der weitgehend zerstörten Infrastruktur nur langsam voran. Auch die Bergung der Leichen gestaltet sich als schwierig. Auf einem Friedhof begannen Baufahrzeuge mit den Aushebearbeiten für ein Massengrab. Damit soll der Ausbruch von Seuchen verhindert werden.
Die Zahl der Toten wird inzwischen auf rund 50.000 geschätzt. Drei Millionen Menschen sind obdachlos. Die USA und Frankreich wollen so rasch wie möglich eine internationale Wiederaufbau-Konferenz organisieren.
afp/dpa/vrt/belga/jp