Bei der Suche nach Erdbebenopfern in China stoßen Rettungskräfte in den Trümmern auf immer mehr Leichen. Nach dem stärksten Erdbeben seit Jahren in der südwestlichen Provinz Yunnan stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens 589 Menschen, wie das zuständige Ministerium für Zivilangelegenheiten am Mittwoch in Peking mitteilte. Mehr als 2800 Menschen würden verletzt.
Mit schweren Räumfahrzeugen konnten Hilfskräfte drei Tage nach dem schweren Erdbeben in entlegenere Orte vordringen. Zehntausende Helfer sind in der Region im Einsatz.
Das Militär versucht, die abgelegensten Dörfer aus der Luft mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern zu versorgen. Die Stromversorgung wurde für einen Großteil der Erdbebenregion wieder hergestellt. Allerdings waren am Mittwoch noch immer rund 10.000 Familien ohne Strom.
Nach 40 Stunden Bauzeit stellten Spezialkräfte zudem eine Brücke über den Longquan fertig. Nach dem Beben der Stärke 6,5 war eine Brücke über den Fluss eingestürzt und hatte Hilfslieferungen in die Gemeinde Longtoushan in unmittelbarer Nähe zum Epizentrum verhindert. Über die Stahlbrücke konnten Retter Verletzte aus der Region in Sicherheit bringen und die verbleibenden Familien mit Hilfsgütern versorgen.
In nur wenigen Ländern der Welt gibt es so viele Erdbeben wie in China. Die Erschütterungen vom Sonntag waren die stärksten seit Jahren in der Provinz Yunnan. Seit 14 Jahren hatte die Erde laut Angaben der Provinzbehörde dort nicht mehr so heftig gebebt.
dpa/km - Bild: Greg Baker/AFP