40 Kinder sind in den vergangenen Tagen durch die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im Nordirak getötet worden. Das teilte das Kinderhilfswerk UNICEF am Dienstag mit. Demnach starben die Kinder, die Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden waren, an den "direkten Folgen von Gewalt, Vertreibung und Dehydrierung".
Am Sonntag hatten IS-Kämpfer die Kontrolle über die nord-irakische Stadt Sindschar übernommen. Rund 200.000 Menschen flohen in Panik aus ihren Häusern, viele versteckten sich ohne jegliche Vorräte in den Bergen. Die Vereinten Nationen sprechen von einer "humanitären Tragödie". Unterdessen gingen die Kämpfe zwischen den IS-Terroreinheiten und kurdischen Peschmerga-Kämpfern weiter. Einige besetzte Gebiete konnten am Dienstag zurück erobert werden.
Derweil hat das irakische Parlament die Wahl eines neuen Regierungschefs erneut aufgeschoben und damit die Krise im Land weiter verschärft. Die Abgeordneten vertagten sich nach rund zwei Stunden auf Donnerstag, ohne über die Besetzung des Amtes zu diskutierten, berichteten irakische Medien. Die Wahl eines neuen Ministerpräsidenten war am Wochenende noch dringlicher geworden, nachdem die IS im Norden des Landes weitere Gebiete eingenommen hatte. Eine neue Regierung gilt als Voraussetzung, um den Vormarsch zu stoppen.
belga/dpa/sd