Die russischen Luftstreitkräfte haben ein Großmanöver mit mehr als 100 Kampfflugzeugen in der Nähe der ukranischen Grenze begonnen. Nach eigenen Angaben handelt es sich um eine Militärübung mit Kampfjets und Hubschraubern verschiedener Klassen.
Ein Militärsprecher erklärte, das Manöver sei bis Freitag angesetzt. Man wolle eine Reihe von Übungen starten, so zum Beispiel die Koordination von Flugzeugen und Raketenabwehranlagen sowie das Betanken von Militärmaschinen in der Luft. Auch in Nato-Staaten hatte es zuletzt im Zuge der Ukrainekrise Militärmanöver gegeben.
Zugleich flog von der ostukrainischen Stadt Charkow am Montag ein weiteres Flugzeug mit Leichenteilen aus der malaysischen Unglücksmaschine in die Niederlande. Wie ein Behördensprecher sagte, solle das Flugzeug am Nachmittag in Eindhoven landen. Die Überreste waren in den vergangenen Tagen von internationalen Helfern am Absturzort geborgen worden.
Ukraine plant Einreiseverbote
Die Ukraine will gegen etwa 500 russische Künstler und Kulturschaffende Einreiseverbote verhängen. Betroffen seien Personen, die die Anschließung der Halbinsel Krim an Russland kritisiert hatten. Die Betroffenen sollen nicht mehr mit Konzerten oder Auftritten in der Ukraine Geld verdienen können. Ukrainische Funktionäre hatten sich zuletzt auch für eine Zensur von russischen Kulturgütern wie Filmen und Büchern ausgesprochen. Zwei Filme sowie russisches Fernsehen wurden bereits verboten. Russland warnt vor ultranationalistischen Tendenzen in der Ukraine.
Hunderte ukrainische Soldaten auf russischem Gebiet
Bei schweren Gefechten mit Separatisten sind Hunderte ukrainische Soldaten auf russisches Gebiet gelangt. Die Führung in Kiew bezeichnete die Grenzüberschreitung am Montag als "taktisches Manöver", hingegen sprachen russische Behörden von Fahnenflucht. Ein Großteil der insgesamt 438 Soldaten wolle vorerst in Russland bleiben, sagte Wassili Malajew vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB, der für den Grenzschutz zuständig ist, der Agentur Interfax zufolge. Dies wies die Ukraine mit Nachdruck zurück. Die Einheit sei bei Kämpfen lediglich ausgewichen, sagte Presseoffizier Alexej Dmitraschkowski.
In der umkämpften Ostukraine ist ein Teil der Regierungseinheiten zwischen den Grenzübergängen Iswarino und Marinowka von Aufständischen eingekesselt und von der Versorgung abgeschnitten. Zahlreiche bei den Kämpfen verletzte ukrainische Soldaten wurden bereits in russischen Krankenhäusern behandelt.
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