höher als im ersten Vierteljahr. Das ist der stärkste Zuwachs seit sechseinhalb Jahren. Die Verbraucherpreise dagegen fallen.
Spanien windet sich mit wachsendem Tempo aus der Rezession. Im 2. Quartal lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 0,6 Prozent über dem 1. Quartal. Dies teilte das nationale Statistikamt INE am Mittwoch in Madrid mit. Das ist der stärkste Zuwachs seit dem Schlussquartal 2007, also seit sechseinhalb Jahren. Damit geht die viertgrößte Volkswirtschaft des Eurolandes nach mehr als zweijähriger Talfahrt wieder auf Wachstumskurs.
Im Jahresvergleich stieg das BIP im zweiten Quartal um 1,2 Prozent. Schon im ersten Quartal hatte das spanische BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich war das ein Plus von 0,5 Prozent. 2013 hatte Spaniens Wirtschaftsleistung noch um 1,2 Prozent unter dem Vorjahr gelegen. Die Europäische Kommission erwartet für das laufende Jahr ein Plus von 1,1 Prozent, für 2015 sogar von 2,1 Prozent.
Spanien gehört zu den Ländern, die von der Finanzkrise heftig getroffen waren. Seit der schweren Rezession ist in dem Land mehr als jede vierte Arbeitskraft ohne Job.
Allerdings zeigt die zeichnet die wirtschaftliche Entwicklung zurzeit ein zweigeteiltes Bild: Während die Wirtschaft immer mehr Fahrt aufnimmt, fallen die Verbraucherpreise wieder zurück. Ausschlaggebend dafür dürften vor allem schwache Lohnerhöhungen infolge der hohen Arbeitslosigkeit und geringe Preissteigerungen der Unternehmen wegen einer zurückhaltenden Binnennachfrage sein.
In der Folge gingen die Verbraucherpreise - berechnet nach europäischem Standard (HVPI) - im Juli zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozent zurück. Damit liegt die Inflationsrate so niedrig wie seit Oktober 2009 nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den gesamten Euroraum eine Rate von knapp zwei Prozent an. Dieses Ziel wird seit über einem Jahr deutlich unterschritten.
dpa