Die Polizei brachte mehr als 800 zumeist illegale Einwanderer in Auffanglager.
Einwohner Rosarnos waren mit Steinen, Gewehren, Traktoren und Schlagstöcken auf die protestierenden Tagelöhner losgegangen.
Rund 2000 zumeist afrikanische Gelegenheitsarbeiter hatten ihre Proteste begonnen, nachdem zwei Unbekannte am Donnerstag auf sie geschossen hatten. Die Behörden gehen davon aus, dass es sich bei den Schützen um Mitglieder der kalabrischen Mafia handelte. Wahrscheinlich wollten sie Tagelöhner treffen, die kein Schutzgeld bezahlt hatten, hieß es.
In Italien setzte sofort eine politische Diskussion über die miserable Lage der Erntearbeiter ein. Kirche und Caritas erklärten, die Lebensbedingungen der größtenteils illegalen Einwanderer seien schrecklich.
Papst Benedikt sprach sich heute mit großem Nachdruck gegen Gewalt bei Immigrationsproblemen aus und verlangte Respekt für Einwanderer. Heute wurde in Rosarno damit begonnen, eine ehemalige Fabrik
abzureißen, in der die protestierenden Erntearbeiter ohne fließend Wasser und ohne genügend Sanitäranlagen hausen mussten.
Die Regierung ihrerseits kündigte an, alle ausweisen zu wollen, die illegal in Rosarno gewesen sind.
Unruhen in Süditalien
Im süditalienischen Rosarno ist nach einem Aufstand überwiegend aus Afrika stammender Saisonarbeiter gespannte Ruhe eingekehrt: Über 1000 von ihnen haben die Stadt verlassen müssen oder freiwillig das Weite gesucht.