Der oppositionelle Sozialdemokrat Ivo Josipovic war als großer Favorit in die Stichwahl gegen den langjährigen Zagreber Bürgermeister Milan Bandic gegangen. Josipovic vertritt das linke politische Spektrum, Bandic wird von der mächtigen katholischen Kirche und vom konservativen und nationalistischen politischen Lager unterstützt. Das Interesse der 4,5 Millionen Wahlberechtigten war wie in der ersten Runde gering.
Josipovic will die grassierende Korruption im Land bekämpfen. Er wolle gegen die zwielichtigen Unternehmer vorgehen, die während des Bürgerkrieges (1991-1995) mit windigen Geschäften in dem eigentlich armen Land unvorstellbar reich geworden waren. Bandic will eine breite Massenbewegung unter seiner Führung ohne Parteien ins Leben rufen. Er wird vor allem von den nationalistischen Auslandskroaten im benachbarten Bosnien-Herzegowina unterstützt, die ebenfalls wählen dürfen.
Präsidentschaftswahl in Kroatien
Kroatien hat heute einen neuen Staatspräsidenten gewählt.