Israel hat am Mittwoch eine vierstündige humanitäre Feuerpause im Gazastreifen angekündigt. Die Waffenruhe solle von 14:00 bis 18:00 Uhr MESZ gelten, sagte eine israelische Militärsprecherin in Tel Aviv.
Beim Beschuss einer Schule der UN-Hilfsorganisation UNRWA kamen am Mittwoch im Flüchtlingslager Dschabalia im nördlichen Gazastreifen mindestens 15 Menschen ums Leben, wie ein Sprecher der palästinensischen Rettungsdienste mitteilte. Palästinensische Medien berichteten sogar von 20 Toten.
In dem Gebiet, das ohnehin als überbevölkert gilt, herrscht drängende Enge, weil Zehntausende Palästinenser aus anderen Teilen der Enklave vor den israelischen Attacken dorthin flüchteten. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, eine vorläufig Untersuchung des Vorfalls habe ergeben, dass militante Palästinenser in der Nähe der Schule Mörsergranaten auf israelische Soldaten abgefeuert hätten. Die Truppen hätten das Feuer erwidert.
Seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli starben nach neuesten Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 1283 Menschen, etwa 7200 wurden verletzt. Der seit 23 Tagen andauernde Militäreinsatz in dem Palästinensergebiet ist inzwischen Israels längster Krieg seit 2006. Laut israelischem Militär starben 53 Soldaten und 3 Zivilisten, 2670 Raketen seien seit dem 8. Juli auf israelisches Territorium abgefeuert worden.
Wie UNRWA-Sprecher Chris Gunness mitteilte, starben auch fünf UN-Mitarbeiter, darunter drei für UNRWA tätige Lehrer. Bislang hätten mehr als 200.000 Palästinenser in UN-Schulen Schutz gesucht.
dpa/km - Bild: Marco Longari/AFP