Es sei jetzt an der Zeit, mit Spekulationen und Interpretationen Schluss zu machen, sagte ein Ermittlungsbeamter. In mittlerweile 10.000 Arbeitsstunden seien selbst die skurrilsten Hinweise und anonymen Behauptungen überprüft worden.
Nach den Erkenntnissen der Staatsanwälte hat der Entführer Wolfgang Pricklopil weder Natascha Kampusch noch ihre Angehörigen vorher gekannt, sondern sich das Mädchen zufällig ausgesucht. Ein zuletzt immer wieder ins Visier gerückter Freund von Pricklopil ist nach Angaben der Behörden mehr ein Geschäftspartner gewesen. Er habe zwar viel Kontakt mit dem Kidnapper gehabt, beide Männer hätten aber kaum über Privates gesprochen, auch nicht nach der Aussage Natascha Kampuschs. Ermittlungen gegen ihn wegen Beteiligung an der Tat seien eingestellt.
Pricklopil hatte die 10-jährige Natascha in einem Kellerverlies gefangen gehalten. Er hatte das Mädchen 1998 auf dem Weg zur Schule entführt, eineinhalb Jahre nach den Bildern von der Festnahme von Marc Dutroux, die in den Medien um die Welt gingen.
Natascha Kampusch: Laut Bericht keine weiteren Täter
Auf einer Pressekonferenz hat der Chef der Wiener Oberstaatsanwaltschaft heute einen Bericht vorgestellt, aus dem hervorgeht, dass es im Fall der Entführung und Freiheitsberaubung von Natascha Kampusch keinen weiteren Täter gegeben habe.