Bei einem neuen Selbstmordanschlag mutmaßlicher Islamisten in der nordnigerianischen Stadt Kano sind am Montag drei Menschen und der Täter ums Leben gekommen. Acht weitere seien verletzt worden, als sich ein Attentäter in der Nähe einer Verkaufsstelle für Koch-Kerosin in die Luft gesprengt habe, sagte Polizeisprecher Frank Mba. Der Anschlag ereignete sich genau an dem Tag, an dem Muslime in aller Welt das Fest Eid al-Fitr begehen - das Ende des Fastenmonats Ramadan.
"Der Attentäter hat sich in die Menge wartender Menschen gemischt", erklärte Mba. "Es könnte sich um eine Frau gehandelt haben." Rund um das Depot brach ein heftiges Feuer aus.
Es wird vermutet, dass die Terrorgruppe Boko Haram hinter der Tat steckt. Sie verübt seit Jahren Anschläge im muslimisch geprägten Norden Nigerias, wo sie einen Gottesstaat einrichten will. Seit 2009 sind bereits Tausende Menschen ums Leben gekommen.
Am Sonntag hatten Unbekannte einen Bombenanschlag auf eine katholische Kirche verübt. Bei der Attacke waren während einer Messe fünf Menschen getötet worden, darunter zwei Frauen. Mehrere weitere wurden verletzt.
In dem Stadtteil Sabon Gari, in dem das Gotteshaus steht und viele Christen leben, hatte die Boko Haram bereits in der Vergangenheit mehrere Anschläge verübt. Die Sicherheitskräfte hätten fünf Verdächtige festgenommen, berichtete die Zeitung "Daily Trust". Die Verdächtigen würden verhört.
Bei einem weiteren Selbstmordanschlag in der Nähe der Universität von Kano sei derweil die Attentäterin ums Leben gekommen, so "Daily Trust" weiter. Polizisten konnten offenbar in letzter Minute Schlimmeres verhindern. Als sich die vermutlich erst 16-Jährige am Sonntag in die Luft sprengte, seien aber fünf Sicherheitskräfte verletzt worden. Bei einem weiteren Zwischenfall habe eine Autobombe noch rechtzeitig entschärft werden können.
dpa