Die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen steigt dramatisch. Israel betont immer wieder, dass es die Bewohner umkämpfter Stadtviertel rechtzeitig auffordere, ihre Wohnungen zu verlassen. Einige tun das und versuchen, in den völlig überfüllten Schulgebäuden des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA oder bei Verwandten anderswo in der Stadt unterzukommen.
Doch für die meisten Palästinenser in Gaza stellt sich die Frage: Wohin? Und da sie darauf keine Antwort haben, bleiben sie, wo sie sind. Außer den jetzt in den Sommerferien leer stehenen Schulen gibt es keine geeigneten Zufluchtsstätten. Auch Bunker für die Zivilbevölkerung hat es nie gegeben.
Hinzu kommt, dass Israel mit seinen Aufrufen offenbar auch Bürger in Stadtteilen erreicht, die nicht unmittelbar zur Kampfzone zu werden drohen. So wurden Bewohner im Küstenviertel Rimal per SMS und automatisierten Anrufen dazu aufgefordert, sich nach Chan Junis im Süden des Gazastreifens zu begeben.
Für die Betroffenen machte das keinen Sinn: zum einen wussten sie nicht, wo sie in Chan Junis unterkommen würden, zum anderen ist dieser Teil des Gazastreifens gleichfalls stark umkämpft.
dpa - Bild: Mohammed Abed/AFP