Eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen hat die Sorge vor weiterem Blutvergießen unter Palästinensern wie Israelis geweckt. Etwa 20 Palästinenser wurden nach Angaben der Rettungsbehörden in Gaza seit dem Beginn der Offensive gegen die radikal-islamische Hamas am Donnerstagabend getötet. Darunter seien auch Kinder.
Erstmals seit Anfang der Offensive in dem Palästinensergebiet vor elf Tagen kam auch ein israelischer Soldat ums Leben. Die Armee teilte am Freitag mit, er sei bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens getötet worden.
Israel will mit der Bodenoffensive nach eigenen Angaben den ständigen Raketenbeschuss seines Staatsgebietes unterbinden. «Das Ziel ist es, eine Realität zu schaffen, in der israelische Bürger in Sicherheit und ohne willkürlichen Terror zu leben», teilte die Armee am Freitag mit. Für den Raketenbeschuss Israels sind militante Palästinensergruppen im Gazastreifen verantwortlich.
Darüber hinaus will die Armee in dem kleinen Palästinensergebiet am Mittelmeer ein weit verzweigtes Tunnelsystem zerstören. Durch einige der mehreren Hundert Tunnel sollen beispielsweise Waffen und Munition aus Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Durch andere Tunnel haben militante Palästinenser immer wieder versucht, nach Israel einzudringen, um dort Anschläge zu verüben. Darüber hinaus suchen palästinensische Kämpfer in dem Tunnelsystem Schutz vor israelischen Luftangriffen.
Israel hatte zehn Tage lang Ziele im Gazastreifen aus der Luft und von der See aus beschossen, bevor es die Bodenoffensive startete. Dabei setzt die Armee jetzt auch Kampfpanzer ein. Zuvor war eine Einigung mit der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe fehlgeschlagen.
dpa/cd - Bild: Thomas Coex (afp)