Die Christdemokraten und Konservativen im EU-Parlament pochen auf einen erfahrenen Außenpolitiker für den Posten des EU-Außenbeauftragten. Das schmälert die Chancen der italienischen Anwärterin Federica Mogherini. Die römische Außenministerin amtiert erst seit Februar. "Für uns in der EVP-Fraktion ist klar, dass wir einen Vorschlag wollen für den Hohen Beauftragten, der dem Gewicht Europas auch ein Gesicht geben kann", sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, am Mittwoch in Brüssel. Auf die Frage, ob Mogherini die geeinigte Kandidatin sei, sagte Weber: "Der Maßstab ist für uns Erfahrung."
Am Ende müsse ein Kandidat oder eine Kandidatin auch durch die Anhörung im Europaparlament, betonte Weber. Angesichts der absehbar schwierigen Lage beim EU-Gipfel - auch die Nachfolge von EU-Ratspräsident Hermann Van Rompuy ist nicht gelöst - schloss Weber eine Vertagung nicht aus. Mit der Wahl von Jean-Claude Juncker zum EU-Kommissionspräsidenten habe man Handlungsfähigkeit bewiesen. Mit Blick auf die ungelösten Top-Personalien sagte er: "Wenn man noch ein paar Tage mehr Zeit braucht, um endgültig zu Beschlüssen zu kommen, dann ist es für Europa kein Beinbruch." Es müsse klar sein, "dass das Paket, das auf den Weg gebracht wird, ausbalanciert sein muss." Der Gipfel sollte am Abend beginnen.
dpa