Die tunesische Touristeninsel Djerba steckt in einer Müllkrise. Einwohner haben zu Protesten gegen die "katastrophale Umweltsituation" aufgerufen. Gewerkschafter, Hoteliers und Vertreter der Zivilgesellschaft wollen Regierung und Behörden mit einem Generalstreik zum Handeln zwingen.
Der für Dienstag geplante Ausstand wurde allerdings nach Gesprächen mit regionalen Regierungsvertretern am Montag auf den 24. Juli verschoben. Am Freitag soll zunächst eine Ministerdelegation aus der Hauptstadt Tunis auf die Insel reisen, um über Maßnahmen zur Lösung des Abfallproblems zu beraten.
Weil eine umstrittene Mülldeponie geschlossen wurde, häuft sich der Abfall auf den Straßen und Plätzen der Insel. Die Menschen befürchten gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden. Eine Wiedereröffnung des früheren Müllabladeplatzes lehnen die Einwohner ab. Sie fordern von der Regierung, das Problem rasch zu lösen. Und sie verlangen, dass der Müll auf dem Festland entsorgt wird. Die Mittelmeerinsel Djerba ist eines der wichtigsten Touristenziele in Tunesien.
Das Land steckt trotz einiger politischer Fortschritte seit dem Arabischen Frühling 2011 und dem Sturz des Langzeitherrschers Zine el Abidine Ben Ali in einer Wirtschaftskrise. Die Übergangsregierung hat große Probleme, die Staatsangestellten zu bezahlen. In vielen Behörden herrscht Stillstand.
dpa/jp