Mit einer historisch einmaligen Militärparade zum französischen Nationalfeiertag haben Soldaten aus knapp 80 Ländern an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren erinnert. Die Militärs beteiligten sich am Montag auf Einladung von Präsident François Hollande mit jeweils einem Fahnenträger und zwei Begleitern an dem traditionellen Aufmarsch auf den Pariser Champs-Élysées.
"Zehn Millionen Soldaten sind auf den unzähligen Schlachtfeldern getötet worden oder ihren Verletzungen erlegen. Wir sind ihnen Anerkennung schuldig", kommentierte Hollande die Zeremonie zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg (1914-1918). Dies gelte sowohl für die Alliierten als auch für die damaligen Gegner. Heute könnten Verbündete und frühere Feinde Seite an Seite marschieren und damit den Sieg des Friedens über den Krieg symbolisieren.
Neben Militär- und Regierungsvertretern hatte der Staatschef auch rund 250 Jugendliche aus am Krieg beteiligten Nationen eingeladen. Sie führten zum Abschluss der Parade als Zeichen des Friedens und der Versöhnung eine Tanz-Choreographie auf, bei der sie Dutzende weiße Tauben in den Himmel steigen ließen.
Hauptteil der Militärparade war zuvor der Aufmarsch von 3752 französischen Soldaten und die Präsentation von 285 Fahrzeugen und 241 Reitern gewesen. Dazu flogen Dutzende Militärflugzeuge und Hubschrauber Formationen und versprühten die Nationalfarben am Himmel. "Ich bin stolz auf das Vaterland", kommentierten zahlreiche Franzosen die Bilder von der Parade im Internet.
Zu den Ehrengästen auf der Tribüne von Hollande gehörten unter anderen der monegassische Fürst Albert II. sowie der spanische Verteidigungsminister Pedro Morenés.
Der französische Nationalfeiertag am 14. Juli erinnert an die Austragung des Föderationsfestes im Jahr 1790 und den "Sturm auf die Bastille" durch Revolutionäre ein Jahr zuvor. Das Gefängnis in Paris galt als Sinnbild königlicher Tyrannei.
dpa/mh - Bild: Thomas Samson (afp)