Wie das Nachrichtenportal Al-Tadhamun berichtete, kämpften Bewaffnete, die den Milizen der Stadt Misrata nahestehen, am frühen Sonntagmorgen gegen Brigaden der Stadt Al-Sintan. Dabei seien vier Raketen auf dem Gelände des internationalen Flughafens eingeschlagen, berichtete die Zeitung "Al-Wasat".
Mindestens sechs Menschen wurden getötet und 25 weitere verletzt. Der Flughafen wurde zunächst bis Mittwochabend geschlossen. Die Sintan-Brigaden, die seit dem Sturz des Machthabers Gaddafi vor mehr als drei Jahren den Flughafen kontrollieren, seien von Kämpfern islamistischer Milizen angegriffen worden. Die Schüsse waren bis ins 25 Kilometer entfernte Stadtzentrum von Tripolis zu hören.
Die Unruhen machen auch den Nachbarstaaten Sorgen. In der tunesischen Stadt Hammamet wollten am Sonntag die Außenminister der sechs Länder zu zweitägigen Beratungen zusammenkommen. Dabei sollte es nach Angaben des Außenministeriums in Tunis um den Grenzschutz gehen, um länderübergreifende terroristische Aktivitäten zu verhindern. Ferner sollte über einen Nationalen Dialog in Libyen diskutiert werden. Neben Tunesien und Libyen wurden Repräsentanten aus Algerien, Ägypten, Sudan, Niger, dem Tschad sowie von Arabischer Liga und Afrikanischer Union erwartet.
Aus den Städten Misrata und Al-Sintan stammen die mächtigsten Milizen Libyens. Sie konkurrieren um die Vorherrschaft im Land. Seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi machen sich Milizen in Libyen breit. Auch terroristische Organisationen sind dort aktiv.
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