Vier Tage nach Beginn einer israelischen Offensive ist die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen auf 121 gestiegen. Vor einer Moschee in Gaza seien bei einem Luftangriff sieben Menschen ums Leben gekommen, gab Aschraf al-Kidra, der Sprecher der örtlichen Rettungsdienste, bekannt. Zwei Mädchen wurden getötet, als ein Behindertenheim im Norden des Gazastreifen getroffen wurde. Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht zum Samstag 60 Ziele im palästinensischen Mittelmeerstreifen an, wie eine Armeesprecherin bestätigte.
Israel erlebte dagegen eine etwas ruhigere Nacht als in den Tagen zuvor. Militante Mitglieder der Palästinenserorganisation Hamas feuerten sechs Raketen auf Gebiete in Israel ab. Fünf davon landeten in unbewohntem Gebiet, eine konnte vom Abwehrsystem «Eisenkuppel» abgefangen werden, wie die Armee mitteilte. Seit dem Beginn der jüngsten Konfliktrunde haben die Hamas und andere militante Gruppen im Gazastreifen insgesamt 690 Raketen auf Israel abgeschossen.
Das israelische Militär hat mit seiner Offensive nach eigenen Angaben die Waffenstärke der Hamas «beträchtlich reduziert». Bei insgesamt 158 Luftangriffen seien in den letzten 24 Stunden 68 Raketenstellungen, 21 Posten der Militanten sowie 18 Waffenlager und -fabriken getroffen worden, hieß es am Samstagmorgen.
Im Gazastreifen steigt indes die Zahl der Opfer. Rettungsdienste sprechen von 121 Toten und 920 Verletzten seit Beginn der Offensive. Bei zwei Drittel der Opfer soll es sich um Zivilisten handeln. Das israelische Militär bestreitet dies. Es wirft den Militanten zudem vor, Raketenstellungen und andere militärische Infrastruktur absichtlich in unmittelbarer Nähe von Moscheen und Schulen unterzubringen.
dlf/rkr - Bild: Mohammed Abed (afp)