Die Ebola-Epidemie in Westafrika könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation noch mehrere Monate dauern. Ein WHO-Vertreter sagte zum Abschluss einer zweitägigen Ebola-Konferenz in Ghana, es sei nicht abzusehen, wie stark sich die Epidemie noch ausbreiten werde.
Diese Ansicht teilt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die eigenen Angaben zufolge zurzeit die einzige Organisation ist, die sich um die Versorgung von Ebola-Kranken kümmert.
Das Risiko einer Ansteckung in Belgien ist nach Ansicht von Fachleuten besonders gering. Dies gelte auch für Fall einer Übertragung des Virus auf einer Flugreise, sagte der Löwener Virologe Marc Van Ranst.
Maßnahmenpaket
Die Behörden wollen die schwere Epidemie mit einer länderübergreifenden Strategie und einem umfassenden Maßnahmenpaket so schnell wie möglich unter Kontrolle bringen. Darauf einigten sich bei der zweitägigen Krisensitzung zahlreiche afrikanische Gesundheitsminister und Experten.
Unter anderem werde die Weltgesundheitsorganisation ein "subregionales Kontrollzentrum" in Guinea eröffnen, das als Koordinationsplattform im Kampf gegen die Krankheit dienen soll und mit allen wichtigen Partnern zusammenarbeitet, hieß es in einer Mitteilung. Zudem sollen ab sofort Politiker, angesehene Gemeindemitglieder und religiöse Anführer in Aufklärungskampagnen miteingebunden werden.
Viele Menschen in Westafrika sind verunsichert, weil sie die Seuche nicht kennen. Häufig werden Patienten deshalb vor dem Zugriff der Ärzte versteckt. Das Virus war im März in Guinea erstmals aufgetreten. Kurze Zeit später wurden auch in Liberia und Sierra Leone erste Fälle registriert. Bis heute sind über 460 Menschen gestorben. Es ist der bisher weltweit schwerste bekannte Ausbruch der Krankheit.
dpa/belga/rkr - Bild: Cellou Binani/AFP