"Alle Werte, für die wir stehen, und alle Gründe, weshalb die Vereinten Nationen existieren, sind im heutigen Syrien in Gefahr", schrieb Ban in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag).
Er werde "bald einen neuen Sondergesandten ernennen, der eine politische Lösung und ein Übergangsszenario für ein neues Syrien verfolgen soll", schrieb Ban. Zudem habe er den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, ein Waffenembargo zu verhängen.
Ban bekräftigte seinen Sechs-Punkte-Plan, der ein Ende der Gewalt, humanitäre Hilfen und einen politischen Prozess in Syrien vorsieht. Dazu kommen die Ahndung schwerer Verbrechen, die Vernichtung der Chemiewaffen und das Angehen der regionalen Konfliktdimension.
Das größte Hindernis für einen Frieden in Syrien sei die Ansicht, dass ein militärischer Sieg möglich sei, schrieb Ban. "Es ist von fremden Mächten unverantwortlich, weiter die Konfliktparteien in Syrien militärisch zu unterstützen, die Grausamkeiten verüben und schamlos Menschenrechte und Völkerrecht verletzen." Zudem müsse man die Gefahr des Terrorismus sehen. "Die Welt muss gemeinsam dafür sorgen, dass die "Nusra-Front" und die Miliz "Islamischer Staat im Irak und in (Groß-)Syrien (Isis) nicht weiter finanziert oder anderweitig unterstützt werden."
Isis-Kämpfer begehen Massenexekutionen
Kämpfer der extremistischen Isis-Milizen haben nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) im Nordirak bei Massenexekutionen mindestens 160 Menschen getötet. Ausgewertete Fotos und Satellitenaufnahmen aus der Stadt Tikrit gäben starke Hinweise auf ein "schreckliches Kriegsverbrechen", teilte HRW am Freitag mit. Es seien jedoch weitere Untersuchungen notwendig.
Auswertungen der Menschenrechtsorganisation ergaben demnach, dass Isis-Kämpfer an mindestens zwei Stellen zwischen 160 und 190 Menschen getötet hätten. Die Zahl der Opfer könnte auch noch deutlich höher sein, so HRW. Isis-Kämpfer hatten Tikrit am 11. Juni eingenommen.
dpa/est