Wie die Zeitung "Folha de São Paulo" am Mittwoch in ihrem "Protestômetro" (Protestmesser) berichtete, sank die Zahl der Demonstrationen in den ersten zwölf WM-Tagen im Vergleich zu den zwölf Tagen vor Anpfiff um 39 Prozent. Die Aussage beruht auf der täglichen Auswertung von Polizeiangaben aus den zehn größten Städten und Metropolregionen des Landes. Dort seien in dem Zeitraum 43 Aktionen registriert worden. In den zwölf Vor-WM-Tagen waren es 71.
Aus Sicht des Politikwissenschaftlers João Feres Júnior von der Universidade do Estado do Rio de Janeiro sind damit die Versuche einiger Gruppen gescheitert, eine ähnliche Massenbewegung wie zum Confed-Cup 2013 zu organisieren. Damals waren Hunderttausende Menschen gegen Korruption, Misswirtschaft und die Milliarden-Kosten für die WM auf die Straße gegangen. Selbst vor der WM hätten die Proteste keinen starken Zulauf gehabt, mit Ausnahme der Obdachlosendemonstrationen, sagte der Politologe und fügte als eine Erklärung hinzu: "Die Brasilianer mögen den Fußball sehr."
dpa