Die Polizei hat vor dem Spiel Belgien gegen Russland (1:0) am Sonntag in Rio insgesamt 32 illegale Ticket-Händler gefasst. Darunter seien auch zwei Deutsche. Sie hätten versucht, Eintrittskarten für das WM-Gruppenspiel im Maracanã-Stadion zu verkaufen. Den Angaben zufolge wurden 34 Tickets sowie 6439 Reais (2120 Euro) und 3500 US-Dollar (2570 Euro) in bar sicher gestellt. Neben den Deutschen wurden unter anderem acht Brasilianer, zwei Schweden, ein Schweizer, ein Russe und ein Engländer vorübergehend festgenommen.
Die Polizei in Porto Alegre bereitet sich auf den Ansturm argentinischer Fußballfans vor. Für das WM-Spiel am Mittwoch (18:00 Uhr MESZ) im Estádio Beira-Rio zwischen Nigeria und Argentinien gehen die Beamten von rund 50.000 "hermanos" (Brüder, ironischer Spitzname für Argentinier) aus, die aus dem nahe gelegenen Nachbarland mit Autos, Bahn und sogar dem Fahrrad anreisen werden. Gefürchtet werden vor allem die sogenannten "barras bravas", der gewaltbereite Teil der argentinischen Fans. "Wir werden unsere Kräfte in einigen Zonen verstärken müssen", wird der stellvertretende Chef der Militärpolizei, Oberst Silanus de Oliveira Mello, in der brasilianischen Tageszeitung "Zero Hora" zitiert. In den Tagen zuvor hätten Brasilianer, Niederländer und Australier friedlich in der Innenstadt gefeiert, berichtete Mello: "Wir wissen aber, dass dies ein anderer Fan-Typ ist."
Von Dienstag an sollen zusätzlich Einheiten der Militärpolizei ins Zentrum geschickt werden, vor allem nachts. Eine andere Sorge ist, dass Fans versuchen könnten, gewaltsam ins Stadion einzudringen, wie es bereits im Maracanã von Rio de Janeiro vorgekommen ist. Die Polizei kündigte an, Menschen ohne Tickets erst gar nicht in die Nähe des Stadions kommen zu lassen.
dpa/mh