Umfragen sagten einen Rechtsruck voraus. Als Favorit war der konservative oppositionelle Kandidat Sebastián Piñera ins Rennen gegangen. Meinungsforscher sahen den 60-jährigen Unternehmer bei 44 Prozent der Stimmen.
Ex-Präsident Eduardo Frei, der Kandidat der seit 20 Jahren ununterbrochen regierenden Koalition "Concertación" aus Christdemokraten und Sozialisten, konnte demnach nur mit etwa 31 Prozent rechnen. Erreicht keiner der vier Kandidaten die absolute Mehrheit, muss eine Stichwahl am 17. Januar entscheiden.
Ein Regierungswechsel würde nach Meinung politischer Beobachter jedoch keine dramatischen Änderungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik in dem wohlhabenden und stabilen Land nach sich ziehen. Allerdings könnten bei der Bekämpfung der Armut in dem von krassen sozialen Unterschieden geprägten Land andere Akzente gesetzt werden. Die ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung müssen mit nur etwa zwei Prozent aller Ausgaben der Privathaushalte auskommen. Die reichsten zehn Prozent verfügen hingegen über mehr als 40 Prozent
pma/dpa