Angesichts der Isis-Offensive im Irak bemühen sich die USA in der Region um einen gemeinsamen Krisenkurs. Bei Gesprächen in Ägypten und Jordanien beriet US-Außenminister John Kerry über Wege, den Vormarsch der Islamistenmiliz zu stoppen, der den Irak ins schlimmste Chaos seit Jahren gestürzt hat.
Die Isis-Miliz hatte am Wochenende mehrere Orte im Westirak eingenommen und ihre Machtposition dort ausgebaut. Das benachbarte Jordanien mobilisierte nach dem Vorrücken der Kämpfer der sunnitischen Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (Isis) die Streitkräfte an seiner Grenze. Das Königreich habe Dutzende Verbände entlang der Grenze aufgeboten, verlautete aus Militärkreisen in Amman. Berichten zufolge sollen Isis-Kämpfer die Stadt Rutba auf der Straße von Bagdad nach Amman und einen strategisch wichtigen Grenzübergang nach Jordanien eingenommen haben.
Kein Land sei vor dieser Art von Terror sicher, sagte Kerry am Sonntag bei seinem Besuch in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Er verwies dabei zugleich auf die Unzufriedenheit der Sunniten, Kurden und auch einiger Schiiten mit der Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki. Zur Lösung der Krise müssten konfessionelle Interessen in den Hintergrund rücken, mahnte Kerry.
dpa/sh - Bild: Brendan Smialkowski (afp)