Im Westen des Iraks festigt die islamistische Isis-Miliz ihre Machtposition. Kämpfer der Organisation Islamischer Staat im Irak und Syrien (Isis) rückten immer näher an einen weiteren syrisch-irakischen Grenzposten heran, meldete das Nachrichtenportal "Sumaria News" am Sonntag unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Ein Großteil der irakischen Regierungstruppen habe sich aus dem Grenzort Al-Walid in der Provinz Al-Anbar zurückgezogen, meldete "Sumaria News". Erst am Samstag hatten Milizen, die mit Isis kooperieren, weiter nördlich in der Ortschaft Al-Kaim einen Grenzposten übernommen. Von offizieller oder unabhängiger Seite konnten die Meldungen zunächst nicht bestätigt werden.
Wie der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf einen hochrangigen Vertreter des irakischen Sicherheitsapparates berichtete, nahmen Isis-Kämpfer neben ihrer Offensive im Norden auch die westirakischen Städte Raua, Ana, Al-Kaim und Husseiba ein.
Von der syrischen Provinz Rakka aus waren die Isis-Kämpfer vor einigen Monaten ins westirakische Anbar gekommen. In der Stadt Falludscha setzten sie sich im Januar fest, eroberten Waffendepots der irakischen Armee und hielten Angriffen der Regierungstruppen stand.
Sunnitische Terrorgruppen wie Isis kämpfen gegen Schiiten, die sie als "Abweichler" von der wahren Lehre des Islams ansehen. Die Isis-Kämpfer verbreiten derzeit Angst und Schrecken in der Region. Hunderttausende sind auf der Flucht. Im benachbarten Syrien sieht die Lage wegen des dort tobenden Bürgerkrieges ähnlich aus.
US-Außenminister Kerry traf am Sonntag zu politischen Gesprächen in Ägypten ein.
Die Außenminister der 28 EU-Staaten beraten am Montag in Luxemburg ebenfalls über die Lage im Irak. Sie wollen die Gewalt der Islamisten verurteilen und eine Regierung fordern, in der Sunniten und Schiiten gleichermaßen vertreten sind. "Unsere Möglichkeiten der Einflussnahme sind begrenzt", sagte ein Diplomat.
dpa/jp/mh