Zwei Wochen nach Amtsantritt von Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist US-Außenminister John Kerry zu politischen Gesprächen in Ägypten eingetroffen. Wie aus Flughafenkreisen verlautete, traf er am Sonntag in der Hauptstadt Kairo ein. Bei einem Treffen mit dem Staatschef sollen neben der künftigen Zusammenarbeit von Washington und Kairo auch die Lage im Irak, in Syrien und Libyen sowie die israelisch-palästinensischen Beziehungen erörtert werden.
Ägypten und die USA haben sich vor zwei Monaten nach einer deutlichen Abkühlung der Beziehungen wieder angenähert. Wegen des Sturzes des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Juli 2013 hatte Washington Kairo heftig kritisiert und seine Militärhilfe eingeschränkt. Damals war Al-Sisi Armeechef. Zuletzt hieß es aber in Washington, dass Ägypten seine strategische Partnerschaft mit den USA aufrechterhalte und die Auflagen des Friedensvertrags mit Israel erfülle. Dies ist die Grundlage für US-Finanzhilfen an Ägypten.
Zuvor wurde Kerry in Jordanien erwartet, das an den Irak grenzt. Später fliegt Kerry zu weiteren Gesprächen nach Brüssel und Paris. In Brüssel will er an einem Treffen der Nato-Außenminister teilnehmen, in Paris ist ein Austausch mit Partnern und Verbündeten aus der Golfregion geplant. Insgesamt sind für die Reise sechs Tage angesetzt.
Radikal-sunnitische Kämpfer der Terrorgruppe Isis hatten zuletzt im Irak mehrere große Städte unter ihre Kontrolle gebracht. Gestern demonstrierten schiitische Milizen in großen Aufmärschen unter anderem in Bagdad ihre Kampfkraft und ihre Bereitschaft, der Isis entgegenzutreten.
belga/dpa/dr/jp/mh - Bild: Brendan Smialowski (afp)