Die Menschen im Osten des Balkanlandes begannen nun, das Wasser aus ihren Häusern zu pumpen, wie Bürgermeister am Samstag berichteten. Freiwillige Helfer unterstützten die Behörden in der Schwarzmeerstadt Warna bei der Räumung der Straßen von umgefallenen Bäumen und Gegenständen, die die Flutwelle in der Nacht zum Freitag mitgerissen hatte.
Im international bekannten Badeort Albena am Schwarzen Meer wurden 1200 Touristen, auch Deutsche und Russen, in Sicherheit gebracht. "In den bulgarischen Ferienorten gibt es kein einziges Flutopfer", sagte Vizewirtschaftsminister Branimir Botew am Samstag im Fernsehsender Nova TV. In Albena hatte am Freitag ein Hotel im Wasser gestanden. Fünf weitere waren ebenfalls von der Außenwelt abgeschnitten, weil ein Fluss übergelaufen war. Für die nahe gelegene Stadt Dobritsch galt auch am Samstag weiterhin der Ausnahmezustand.
Das verheerende Hochwasser im Osten Bulgariens beschädigte Hunderte Häuser sowie zahlreiche Straßen und Brücken. Das ärmste EU-Land brauche nach Expertenschätzungen bis zu 15 Millionen Lewa (rund 7,5 Millionen Euro), um die beschädigte Infrastruktur wieder aufzubauen. Dabei hoffen die Bulgaren auf Finanzhilfen aus Brüssel. Die EU-Kommissarin für Katastrophenschutz, Kristalina Georgiewa, wollte die Flutgebiete in ihrer bulgarischen Heimat am Samstag besuchen.
dpa