Die Mauretanier haben am Samstag ihren Präsidenten gewählt. Beste Chancen, die Wahl in dem nordwestafrikanischen Wüstenstaat zu gewinnen, hat der amtierende Präsident Mohamed Ould Abdel Aziz (57). Er war 2008 bei einem Putsch an die Macht gekommen und 2009 Präsident geworden. Seither gilt er als enger Verbündeter westlicher Staaten im Kampf gegen den Terrorismus in der Sahara.
Ein Bündnis der größten mauretanischen Oppositionsparteien boykottiert den Urnengang und beschuldigt den früheren Armeegeneral, er wolle die Wahl manipulieren. Seine Partei «Einheit der Republik» hatte bei der Parlamentswahl im Dezember eine klare Mehrheit erreicht. Internationale Beobachter bewerteten sie als transparent und demokratisch. Aziz hat vier Gegenkandidaten.
Mit einer Fläche von gut einer Million Quadratkilometern ist die islamische Republik fast dreimal so groß wie Deutschland. Im Norden grenzt Mauretanien an die von Marokko beanspruchte Westsahara, im Westen an den Atlantischen Ozean. Hauptstadt ist Nouakchott. Die 3,5 Millionen Einwohner sind ausschließlich Muslime. Haupteinnahmequellen sind der Export von Eisenerz sowie die Fischerei. Bis 1960 war Frankreich Kolonialmacht.
dpa