In einem Interview der Zeitung "Die Welt" warnte Verheugen, es gehe vor allem um Antibiotika, Krebs- und Malariamedikamente, cholesterinsenkende Arzneien sowie Schmerzmittel und Viagra. Die Europäische Kommission hatte bereits im Juli vor einer hohen Zahl gefälschter Medikamente gewarnt. Mit der neuerlichen Mahnung will Verheugen offensichtlich Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen um das sogenannte "Pharmapaket" bringen. Dabei handelt es sich um ein Bündel aus mehreren EU-Richtlinien und Verordnungen. Streitpunkt ist die Frage, ob und wie die Pharmaindustrie die Patienten beziehungsweise Kunden direkt informieren darf und dadurch womöglich das Werbeverbot ins Wanken bringen könnte. Der europäische Verbraucher-Dachverband BEUC hat das Vorhaben als "versteckte Werbung" gebrandmarkt, im EU-Ministerrat liegt es gänzlich auf Eis.
dpa/pma