
Bei der Entwicklung von Mobilfunknetzen der nächsten Generation (5G) will die Europäische Union enger mit Südkorea zusammenarbeiten. Ziel sei es, gemeinsame Forschung zu betreiben und zusammen auf globale Standards hinzuarbeiten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung für eine strategische Kooperation, die am Montag in Seoul unterzeichnet wurde. Die Seiten seien sich zudem einig, dass die Einigung auf ein einheitliches Frequenzband zur Vorbereitung auf globale Standards bis 2015 beschleunigt werden müsse.
Die 5G-Netze sollen die Nachfolge des heute schnellsten Datenfunk-Standards LTE antreten. Die Entwicklung steht erst am Anfang, die technischen Details sind noch völlig offen. Klar ist allerdings, dass die 5G-Netze extreme Datenmengen umschlagen und sehr flexibel sein müssen.
Die EU will bei der Entwicklung der neuen Datenfunk-Technik eine führende Rolle spielen. Experten rechnen damit, dass der neue Standard von 2020 an eingeführt werden könnte. Ein kompletter Spielfilm etwa soll dann binnen weniger Sekunden auf ein Smartphone oder Notebook übertragen werden. "5G wird nicht nur schneller sein, es wird auch neue Funktionalitäten und Anwendungen mit hohem sozialen und wirtschaftlichen Wert bringen", betonte die EU-Kommission.
5G werde das neue "Lebenselixir der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft sein", wurde die Vizepräsidentin der EU-Kommission für die digitale Agenda, Neelie Kroes, zitiert. Es sei das erste Mal überhaupt, dass sich öffentliche Behörden in Zusammenarbeit mit der privaten Industrie zusammengeschlossen hätten, um den Prozess der Standardisierung voranzutreiben.
dpa - Bild: Bernal Revert (belga)