Eskalation im Gasstreit: Russland hat seine Gaslieferungen an die Ukraine eingestellt. Russland hatte zuvor angekündigt, der Ukraine Gas nur noch gegen Vorkasse zu liefern, weil die frühere Sowjetrepublik ihre Rechnungen nicht bezahlt.
Moskau warnte die Europäische Union vor möglichen Engpässen. Es könne Probleme geben, wenn die Ukraine für den Transit bestimmtes Gas für den Eigengebrauch abzweige, erklärte der russische Staatskonzern Gazprom.
Die russische Ankündigung kam nicht überraschend. In der Nacht zum Montag waren mehrstündige Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew unter Vermittlung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger ohne Ergebnis beendet worden. Die Konfliktseiten konnten sich nicht auf einen Preis für Gaslieferungen einigen.
Am Montag um 8.00 Uhr MESZ lief eine neue Frist Moskaus zur Begleichung der ukrainischen Schulden aus, die Gazprom inzwischen auf mehr als 4 Milliarden US-Dollar beziffert.
Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew versicherte der Agentur Interfax zufolge, dass Moskau zu weiteren Verhandlungen bereit sei. Zunächst aber müsse Kiew seine Schulden bezahlen. Russland hatte mehrfach betont, dass die zuletzt angebotenen Konditionen zur Gaslieferung "äußerst vorteilhaft" für die Ukraine gewesen seien.
dpa/sh/fs