China hat im Mai seine Staatsausgaben kräftig gesteigert. Im Jahresvergleich legten die Ausgaben um knapp ein Viertel auf etwa 1,3 Billionen Yuan (154 Milliarden Euro) zu, wie das Finanzministerium am Mittwoch in Peking mitteilte. Große Steigerungen gab es demnach unter anderem für Infrastruktur, Städtebau und im Gesundheitswesen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres hatte der Anstieg noch bei 9,6 Prozent gelegen. Dabei hatten Regierungsvertreter immer wieder betont, auf neue Konjunkturpakete verzichten zu wollen.
Im ersten Quartal dieses Jahres hatte sich das Wirtschaftswachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf 7,4 Prozent abgekühlt. Dies ist das langsamste Wachstum seit 18 Monaten und liegt unter dem selbst gesteckten Ziel von 7,5 Prozent für dieses Jahr. Sollte es in diesem Jahr bei dem Tempo bleiben, wäre es das langsamste Wachstum seit 24 Jahren.
Gerade unter europäischen Unternehmen in China hatte sich jüngst die Stimmung deutlich verschlechtert. Die Pläne für Investitionen im Reich der Mitte werden zurückgeschraubt, während Umsatzwachstum und Profitabilität zurückgehen. Das ergab die jährliche Umfrage der Europäischen Handelskammer in China. Beklagt wurden mangelnder Marktzugang und bürokratische Hürden, durch die EU-Unternehmen Geschäfte im Umfang von schätzungsweise 21 Milliarden Euro entgangen seien.
dpa/rkr