Griechische Journalisten sind zum ersten Jahrestag der Schließung des Staatssenders ERT in den Streik getreten. Im Radio und im Fernsehen sollte es am Mittwoch zwischen 12.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit demnach keine Nachrichtensendungen geben. Am Abend wollten die Journalisten- und Technikergewerkschaften am Hauptgebäude des neuen staatlichen Fernsehens NERIT demonstrieren.
Wegen der Senderschließung im Hauruckverfahren am 11. Juni 2013 war es in Athen zum Koalitionsbruch gekommen. Damals wurden zur Verschlankung des Staates alle 2500 Mitarbeiter entlassen. Die Demokratische Linke verließ daraufhin die Regierung von Antonis Samaras. Seitdem regiert Samaras nur noch zusammen mit den Sozialisten.
International hagelte es Kritik, unter anderem von der Europäischen Rundfunkunion EBU. Das frühere ERT-Sendehaus war noch bis November von früheren Angestellten besetzt, die ein Protestprogramm über das Internet ausstrahlten. Die Nachfolge-Anstalt NERIT sendet wieder seit Anfang Mai landesweit mit zwei Fernsehprogrammen und zwei Radiosendern.
Beschäftigt werden nur noch rund 1000 Journalisten und Techniker. In der Übergangszeit hatte es ein provisorisches Fernsehen und Radio gegeben.
dpa/jp - Bild: Eric Lalmand (belga)