Beim schwersten Unwetter in Nordrhein-Westfalen seit Jahren sind am Montagabend mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Der Verkehr auf Straßen, Schienen und in der Luft wurde zeitweise unterbrochen. Feuerwehren und Polizei waren im Dauereinsatz.
In Düsseldorf stürzte eine große Pappel auf ein Gartenhaus, in dem mehrere Menschen Zuflucht vor dem Unwetter gesucht hatte. Allein bei diesem tragischen Unglück verloren drei Menschen ihr Leben. Feuerwehrleute konnten aus den Trümmern des Gartenhauses neben den Toten noch zwei Schwerverletzte und einen Leichtverletzten retten.
In Köln wurde am Montagabend ein Mann von einem Baum erschlagen, wie die Polizei mitteilte. Vermutlich durch einen Blitzeinschlag sei ein etwa 20 Meter hohe Baum in der Mitte durchgebrochen. Die Buche stürzte auf die Fahrbahn und traf den Radfahrer. Dabei erlitt der etwa 50-jährige Mann schwerste Verletzungen. Er starb noch an der Unfallstelle.
In Essen starb ein Mann vermutlich bei Aufräumarbeiten. Er hatte nach ersten Informationen der Polizei kurz vor Mitternacht versucht, im Stadtteil Kray die Fahrbahn zu räumen.
Reihenweise umgeknickte Bäume, überflutete Straßen und Hagelkörner so groß wie Zwei-Euro-Münzen: Unwetter richteten am Pfingstmontag vielerorts in Nordrhein-Westfalen große Schäden an. Viele Menschen wurden von den Wetterunbilden in Angst und Schrecken versetzt und sagten spontan, dass sie so etwas noch nie erlebt hätten. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, Hilferufe abzuarbeiten und Schäden zu beseitigen.
Chaos im Verkehr
Die Deutsche Bahn unterbrach am Montagabend ihren Zugverkehr im Rheinland vorsorglich. In den Bereichen Köln, Aachen, Düren, Bonn, Düsseldorf und Duisburg wurden Züge nach Angaben eines Sprechers an Bahnhöfen zurückgehalten. Am Airport Düsseldorf war der Flugverkehr von dem Unwetter eine Stunde lang lahmgelegt. Der Flughafen der Landeshauptstadt stellte seinen Flugbetrieb von 21.00 bis 22.00 Uhr wegen Sturmböen ein, wie ein Airport-Sprecher schilderte.
dpa/rkr