Etwa 20 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt haben in einer Reihe von Gedenkveranstaltungen der Landung der alliierten Truppen am 6. Juni 1944 gedacht. Mit dem D-Day vor 70 Jahren wurde die Niederlage Hitler-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg entscheidend vorangetrieben. An der zentralen Gedenkzeremonie in Ouistreham nahmen am Nachmittag über 7000 Gäste teil, unter ihnen auch die britische Königin Elizabeth II.
Hollande zollte der Sowjetunion wegen ihres "entscheidenden Beitrags" zum Sieg über Hitler-Deutschland Anerkennung. Er ziehe den Hut vor dem "Mut der Roten Armee, die es - 150 deutschen Divisionen gegenübergestellt - vermocht hat, diese zurückzudrängen und zu besiegen", sagte Hollande in Ouistreham. Zugleich würdigte er "den entscheidenden Beitrag der Völker der damaligen Sowjetunion" zum Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg.
Unter dem Applaus der mehreren Tausend Gäste schloss Hollande ausdrücklich die deutschen Opfer mit ein. Er sprach von einem Sieg auch der Deutschen gegen die Nazis. "Ich möchte den Mut der Deutschen würdigen, die auch Opfer des Nazismus waren und in einen Krieg hineingezogen wurden, der nicht der ihre war und der nicht der ihre hätte sein sollen", sagte Hollande.
Das Treffen der Staats- und Regierungschefs in der Normandie möge helfen, den Frieden zu bewahren und Lösungen zu finden, "damit ein Konflikt nicht zu einem Krieg wird", sagte Hollande. Die Ukraine erwähnte er nicht ausdrücklich.
Auf einem US-Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer gedachten Hollande und Obama der über 4400 alliierten Soldaten, die bei der Landung ums Leben kamen. Obama sagte, die Welt könne "für immer dankbar" sein. Am 6. Juni 1944 seien Demokratie und Freiheit verteidigt worden. "Dieser Anspruch steht auf diesem Strand in Blut geschrieben."
Belgische Gedenkfeier
Belgischerseits hatte am Donnerstag in Deauville eine Gedenkfeier mit Veteranen der Brigade Piron in Anwesenheit von Prinzessin Claire und Verteidigungsminister De Crem stattgefunden. Die Veteranen aus Belgien waren wie auch König Philippe und Königin Mathilde Gäste der zentralen Feier in Ouistreham.
Bei der alliierten Landung in der Normandie war die größte Armada der Kriegsgeschichte im Einsatz: 3100 Landungsboote mit etwa 150.000 Soldaten. Sie markierte am 6. Juni 1944 den Anfang der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus.
dpa/km - Bild: Alain Jocard/AFP