In der Normandie wird am Freitag der Landung der Alliierten Truppen am 6. Juni 1944 gedacht. Die größte Landungsoperation der Geschichte markierte den Anfang der Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft ("Operation Overlord") und leitete das Ende des Zweiten Weltkrieges ein.
Gegen Mitternacht wurden an 24 Punkten entlang der Küste Feuerwerke gezündet. Präsident Hollande aß am Abend mit US-Präsident Obama zu Abend. Danach empfing er Russlands Präsident Putin zu einem separaten Abendessen.
Hollande weiht Denkmal für zivile D-Day-Opfer ein
Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg hat Frankreichs Präsident François Hollande am Freitag ein Mahnmal für die zivilen Opfer der Militäraktion eingeweiht. Damit wird in Caen erstmals mit einer Gedenkstätte an die rund 20.000 Franzosen erinnert, die durch Luftangriffe der Alliierten während des D-Days und die anschließenden Kämpfe ums Leben kamen.
US-Präsident Barack Obama hat am Freitag der Toten bei der Landung der Alliierten in der Normandie gedacht. Anlässlich der Feiern zum 70. Jahrestag des D-Days nahm Obama gemeinsam mit dem französischen Präsidenten François Hollande an einem Gedenken auf dem US-Friedhof in Coleville-sur-Mer teil. Am nahen Omaha-Beach hatte es bei der größten Landungsaktion der Geschichte schwere Kämpfe zwischen deutschen und alliierten Truppen gegeben. Am D-Day starben 4400 alliierte Soldaten, 2500 davon aus den USA.
70 Jahre nach der Landung sind Staats- und Regierungschefs aus rund 20 Ländern zur offiziellen Feier am Freitagnachmittag in Ouistreham geladen. Daneben sind etwa 1000 Veteranen in die Normandie zurückgekehrt. Die größte Landungsoperation der Geschichte markierte am 6. Juni 1944 von westlicher Seite aus den Anfang der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus.
Zahlen und Fakten
Die Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 war der Auftakt zur Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft ("Operation Overlord").
DIE INVASOREN: Die größte Armada der Kriegsgeschichte bestand aus 3100 Landungsbooten mit etwa 150.000 Soldaten und schweren Waffen unter dem Schutz von 1200 Kriegsschiffen und 7500 Flugzeugen. Zur Streitmacht der Alliierten am sogenannten D-Day gehörten vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen.
DIE VERTEIDIGER: Die Deutschen hatten im betroffenen Küstenabschnitt nur etwa 50.000 Infanteristen und wenige Flugzeuge zur Verfügung. Weiter nördlich, wo das Landungsunternehmen irrtümlich erwartet wurde, war der Großteil der Divisionen des Westheeres stationiert.
DER ATLANTIKWALL: Die von Norwegen bis Südfrankreich über 2600 Kilometer reichende Kette von Festungen, Bunkern, Geschützstellungen, Strandbarrikaden und Minen sollte eine Invasion abwehren. Im D-Day-Bereich waren die Strände nur lückenhaft gesichert. Der Küstenabschnitt bei Calais, wo die Landung erwartet wurde, war weitaus besser ausgebaut.
DIE KAMPFGEBIETE: Die Alliierten gingen in den Morgenstunden an fünf Küstenabschnitten mit den Decknamen Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword östlich von Cherbourg an Land. Erst nach sechs Tagen gelang es Hitlers Gegnern, die Brückenköpfe zu einer Front von etwa 100 Kilometern Länge zu verbinden.
DIE OPFER: Am Abend des D-Day registrierten die Alliierten Verluste von rund 12.000 Mann, darunter etwa 4400 Tote. Die Zahl der deutschen Verwundeten, Vermissten und Gefallenen wird auf 4000 bis 9000 Mann geschätzt. Im weiteren Verlauf der "Operation Overlord" sollen bis zur Eroberung von Paris im August 200.000 Deutsche und 70.000 Verbündete ums Leben gekommen sein. In der verwüsteten Normandie starben bis zu 20.000 Zivilisten.
dpa/vrt/sh - Archivbild: Amerikanische Archive (epa)