Nach inoffiziellen Angaben wurde Feldmarschall Abdel Fattah al-Sisi bei der dreitägigen Wahl, die am Mittwochabend zu Ende gegangen war, mit mehr als 90 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt.
In einigen Wahllokalen waren Tausende ungültiger Stimmzettel abgegeben worden. Der einzige Mitbewerber, Hamdien Sabahi zeigte sich am Donnerstag als guter Verlierer. Er dankte im Kurznachrichtendienst Twitter den vorwiegend jungen Aktivisten, die ihn unterstützt hatten, mit den Worten: "Ihr habt an eurem Traum festgehalten und ihn mit Mut verteidigt."
Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben regierungsnaher Medien bei etwa 45 Prozent. Die Muslimbruderschaft, die zu einem Wahlboykott aufgerufen hatte, zweifelte diese Zahl an. Auf ihrer Website behauptete sie, an dem Urnengang hätten sich lediglich 11,92 Prozent der 53,9 Millionen Wahlberechtigten beteiligt.
Der Muslimbruder Mohammed Mursi war 2012 als erster Zivilist zum Präsidenten gewählt worden. Alle früheren ägyptischen Präsidenten stammten aus dem Militär. Die Militärführung hatte Mursi und seine Regierung im Juli 2013 nach Massenprotesten abgesetzt.
EU-Beobachter: Wahl war demokratisch und nicht immer fair
Die Präsidentenwahl in Ägypten war nach Ansicht von EU- Beobachtern demokratisch, aber nicht besonders fair. Der Vorsitzende der Delegation des Europäischen Parlaments bei den Wahlen, Robert Goebbels, sagte am Donnerstag in Kairo: "Die Wahl war demokratisch, friedlich und frei, aber nicht immer sehr fair." Die beiden Kandidaten hätten nicht das gleiche Maß an Unterstützung bekommen.
Hamdien Sabahi, der nach inoffiziellen Ergebnissen weniger als zehn Prozent der Stimmen erhielt, hatte laut Goebbels deutlich weniger Gelegenheit, die Wähler über die Medien anzusprechen.
dpa/fs/jp