Nach der erneuten Wahlschlappe seiner Sozialisten hat Frankreichs Präsident François Hollande am Montag mit Regierungschef Manuel Valls und den wichtigsten Ministern über mögliche Konsequenzen beraten. Aus Sicht von Valls ist es der Regierung nicht gelungen, die Wähler davon zu überzeugen, dass sich das wirtschaftlich angeschlagene Frankreich "auf dem Weg der Besserung" befinde. Im Sender RTL kündigte der Regierungschef an, die geplanten Reformen weiter umzusetzen. Gleichzeitig sagte Valls: "Wir brauchen neue Steuersenkungen, einschließlich der Einkommensteuer."
Bei der Europawahl hatte die rechtsextreme Front National (FN) am Sonntag einen deutlichen Wahlerfolg erzielt. Valls sprach von einem "Erdbeben". Die Partei unter Marine Le Pen kam laut vorläufigem Ergebnis auf 26 Prozent (2009: 6,3) und lag damit erstmals bei einer nationalen Wahl vorn. Die konservative UMP wurde mit 20,7 Prozent zweitstärkste Kraft (2009: 27,9). Abgeschlagen landeten die Sozialisten bei 13,9 Prozent (2009: 16,5).
dpa/sh